Wenn Kerstin eine Blogparade veranstaltet bin ich doch glatt dabei. Vor allem, wenn es zum 10. Geburtstag der MomPreneurs ist und sie den Titel „Be A Mompreneur – Mütter gründen anders. Mütter denken anders. Mütter arbeiten anders.“ trägt. Wie Du daran teilnehmen kannst, erfährst Du hier: https://mompreneurs.de/blogparade und ich bin mir sicher, in den Kommentaren finden sich einige spannende Artikel von selbstständigen Müttern zu genau diesem Themen.
Was ist eine Mompreneur?
Der Begriff setzt sich auch den beiden Worten „Mom“ (Mutter, Mama) und „Entrepreneur“ (Unternehmerin) zusammen und bezeichnet eine Frau, die beruflich selbstständig und gleichzeitig Mutter ist.
Ein Widerspruch in sich?
Als Frau selbstständig zu sein ist schon ungewöhnlich. Als Mutter selbstständig zu sein setzt dem ganzen die Krone auf. Das kann nicht mehr als ein Hobby sein und überhaupt, dass funktioniert nur, wenn Mann das quer subventioniert. Eine Frau, geschweige denn Mutter, kann es nicht schaffen kostendeckend zu handeln oder gar Gewinn zu erwirtschaften. Es gibt x Gründe, die dagegen sprechen.
So weit zur Zusammenfassung aller Vorurteile uns gegenüber.
Um eine geschätzte Freundin und Mitstreiterin zu zitieren: „Bevor ich Mutter wurde, war ich überzeugt, unsere Gesellschaft wäre schon viel weiter.“ Wir haben einen langen Abend über unsere eigene Naivität sinniert.
Unser gemeinsames Fazit war, dass es ganz schön anstrengend und erschreckend ist, dass man sich als Frau plötzlich in einer Rolle wiederfindet, in der man sich selbst nie sehen wollte, nur weil man Mutter geworden ist. In einer Rolle, die einem mit dem Neugeborenen einfach übergestülpt wird. Erst mal, ohne dass man es selbst wirklich merkt.
Mir ist ein Kommentar unserer Hebamme kurz nach der Geburt unseres Sohnes gut in Erinnerung. Ich hatte Hunger, richtig Hunger, und hatte mir ein Brot gemacht, in welches ich gerade hineinbeißen wollte, als mein Sohn anfing zu weinen. Zu ihrer Verteidigung vorweg: Sie war super. Es gibt nur diesen einen Spruch, der mir negativ in Erinnerung ist, und die Erwartung an eine Mutter hervorragend zusammenfasst. Sie sagte: „Mit der Geburt Deines Kindes hast Du Deine Bedürfnisse hinten anzustellen.“ Mein Hunger zählte weniger als das Geschrei meines Kindes.
Wie passt es darein selbstständig sein zu wollen?
Als Mutter selbstständig zu sein, ist eigentlich Nonsens. Schließlich gibt es einen Mann, der ausreichend verdient und sich um die Absicherung der Familie kümmert. Soweit zur Theorie und natürlich kann man seine eigenen Ansprüche sehr weit zurückfahren. Dann geht alles. In der Regel reicht heute ein Einkommen eher selten, um eine Familie zu finanzieren. Es muss ein Zweites her, auch wenn es nur ein halbes ist.
Als Gesellschaft können wir es uns nicht leisten, die Hälfte der gut ausgebildeten, erfahrenen, potenziell Erwerbstätigen in die Küche zu stellen und auf ihre beruflichen Qualitäten zu verzichten. Immer wieder ist die Regel vom Fachkräftemangel. Aber niemand kommt auf die Idee, eine verlässliche Kinderbetreuung sicherzustellen. Welche Chancen deswegen der Gesellschaft im Sinne von frühkindlicher Bildung entgehen, lasse ich mal außen vor.
Als Mensch liebe ich meine Kinder und ich liebe meine Arbeit. Mich macht es nicht glücklich, mich nur um meine Kinder zu kümmern – meine Kinder fänden das im Übrigen auch eher nervig. Mal ganz abgesehen davon, dass auch der Vater der beiden gerne Zeit mit ihnen verbringt, seinen Teil der Hausarbeit erledigt und das Taxi spielt. Ich benötige beides im Leben, Kinder und Arbeit, und das Leben ist nun wirklich zu kurz, um sich jahrelang hinten anzustellen und unzufrieden zu sein. In der Corona-Zeit, aber auch schon in den Jahren davor, habe ich es gefeiert, meine eigene Chefin zu sein. Für mich ist es die perfekte Möglichkeit, beides unter einen Hut zubekommen.
Und dann gibt es immer noch dieses „was ist, wenn…“-Thema. Beziehungen scheitern, und dann? Dann stünde ich als Mutter mit zwei Kindern da und hätte keine Idee, wie ich an Geld komme. Klar, wir leben in Deutschland, es gibt eine ausreichende Absicherung und immer einen Weg. Will ich das? Nein!
Leider haben Mütter den Hang dazu, einander zu zerfleischen. Solche Gedanken und Bedenken führen zu interessanten Reaktionen. Dazu habe ich mal einen hübschen Artikel geschrieben: Warum Gleichberechtigung (auch) an Müttern scheitert. Es braucht Verbündete. Und die finden sich bei den MomPreneurs.
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Was macht es aus eine MomPreneur zu sein?
Manche von uns, so wie ich, waren bereits selbstständig, bevor sie Mütter wurden. Andere haben sich während ihrer Elternzeit dazu entschieden. Und wieder andere irgendwann später.
Uns eint, dass wir oft vor den gleichen Herausforderungen, Hindernissen und Lösungen stehen und Schwestern im Geiste sind. Oft haben wir in unserem Umfeld gegen fast identische Vorurteile, Ideen und Missverständnisse anzukämpfen. Anders als in einem Angestelltenverhältnis wird keine schräg angesehen, die unser virtuelles Büro verlässt, um die Kinder abzuholen. Ein Kind in einer Videokonferenz ist normal. Genau wie spontane Terminverschiebungen, weil jemand krank ist, etwas passiert ist oder etwas länger dauert als gedacht.
Selbstorganisation
Wenn Mütter eins können, dann spontan reagieren und mit dem zurechtkommen was halt gerade ist. Eine Fähigkeit, die nicht immer Spaß macht, von der ich aber denke, dass sie von Arbeitgebern (ich nutze bewusst die männliche Form) viel zu wenig geschätzt wird.
Es gibt einen bösen Witz:
Ein Bewerbungsgespräch und der Personalchef sagt: „Die Stelle wurde vorher von zwei Männern gemacht …“
Die Frau ihm gegenüber sieht ihn erschrocken an und unterbricht ihn: „Oh, nur eine Halbtagsstelle?“
Dieser Witz unterstellt den Männern, sie würden ihre Zeit nur verplempern und wären unproduktiv. Das wird nicht genau so zu treffen, aber ein wenig ist es schon so. Väter sind da häufig anders. Zumindest die, die neben dem Spaß auch erkannt haben, dass Kinder Verpflichtungen mit sich bringen.
Die Tage als Eltern sind fremdbestimmt und laufen nach Regeln, auf die man selbst keinerlei Einfluss hat. Da sind die Öffnungszeiten von Kindergarten und Schule, die Sportvereine und noch allerhand anders Zeit. Dazwischen muss man sich selbst organisieren. Zu zweit Vollzeit zuarbeiten geht nur im Schichtdienst. Einer kümmert sich morgens und die andere nachmittags oder andersherum. Und dann gibt es noch ganz viel anderes Zeug, was organisiert werden muss. Wenn man wenig Zeit hat, die sich frei einteilen lässt, wird man auf einmal extrem produktiv.
Grenzen erkennen
Trotzdem oder gerade deswegen braucht es auch Pausen und Zeiten, in denen man nicht von links nach rechts springen und zehn Sachen gleichzeitig machen kann. Als Selbstständige kommen immer wieder Momente, in denen es allein nicht weitergeht. „Das kannst Du doch selbst. Das ist doch viel günstiger“ ist ein gerne gehörter Ausspruch. Kann ich alles, klar. Ich kann noch mal eben eine Coachingausbildung machen, Pädagogik und Jura studieren und Steuerberatung kann auch nicht schaden. Dazu gibt es sicher noch ein paar andere Fähigkeiten, die ich mir aneignen sollte. Mein Mann würde sagen, Orthopädie und Physiotherapie wären super.
Es kann gut sein, dass es auf den ersten Blick Geld sparen würde, wenn ich mir all diese Fähigkeiten aneignen würde. Beim zweiten Hinsehen tut es das ganz sicher nicht. Ich mache lieber, was ich gut kann und suche mir für den Rest Menschen, die dort ihre Begabungen haben. Das spart mir auf Dauer Zeit, Geld und vor allem Nerven.
Die Mütter in meinem Umfeld, die entweder gar nicht oder Teilzeit arbeiten, tun sich oft schwer damit nach Unterstützung zu suchen, wenn sie an ihre Grenzen kommen und gehen leider auch manchmal darüber hinweg. Selbstständige Mütter erkennen meist schnell, wann sie Hilfe benötigen. Ich glaube, das liegt daran, dass sie bei ihrer Arbeit schon erkennen, wann es nicht mehr weitergeht, und da ist die Hemmschwelle vermutlich geringer. Eine Mutter, die Hilfe sucht, fühlt sich oft als Versagerin. Eine Selbstständige, die Hilfe sucht, beabsichtigt ihr Unternehmen weiterzubringen.
Gemeinsam in die Woche starten
Im MomPreneurs Club* gibt es montagmorgens eine Viertelstunde „Wochen-Check-In“. Das reicht, damit jede der Anwesenden kurz schreiben kann, was sie fürdie Woche plant und was noch so anliegt. Wochenplanung in 15 Minuten mit drei klaren Fragen. In den Agenturen, in denen ich immer mal wieder als freie Mitarbeiterin gearbeitet habe, ging das nicht unter zwei Stunden. Natürlich ist es was anderes, ob man als Team gemeinsam an einem Projekt arbeitet oder jede für sich. Das erklärt einen Teil des Zeitbedarfs. Viel davon war und ist aber schlicht Schaumschlägerei.
Diese 15 Minuten am Wochenanfang sind für mich inzwischen eine geschätzte Routine geworden, die ich ungern versäume. Es ist der Schnitt zwischen Wochenende, welches ich mir ganz bewusst nehme, und Arbeitswoche. Auch wenn ich meine Woche in der Regel bereits am Freitag plane, führt es mir erneut kurz vor Augen, was ich geplant habe.
Gemeinsam arbeiten
Ich habe viele Jahre als freie Mitarbeiterin in Agenturen verbracht. Das hatte den Vorteil, dass ich KollegInnen und ein Gefühl von Gemeinschaft hatte. Alleine in einem Büro wird man mit der Zeit komisch, denke ich. Ganz viele Sachen, die ich früher ausblenden konnte, nerven mich heute nach fünf Minuten. Es geht aber beides. Im MomPreneurs Club* gibt es das „virtuelle Büro“. Dort treffen wir uns, um gemeinsam zu arbeiten. Im ersten Moment vielleicht seltsam, weil wir die Kamera anhaben und einander sehen können, in der Regel der Ton aber ausgeschaltet ist und wir nur über den Chat kommunizieren.
Damit, dass wir einander fragen, woran wir arbeiten, unsere Zwischenschritte und Erfolge miteinander teilen, entsteht ein Gefühl von gemeinsam arbeiten und ich (und ich weiß, dass es den anderen ähnlich geht) bin schon alleine dadurch viel mehr bei der Sache und lasse mich weniger ablenken. Außerdem ist es toll, wenn man gemeinsam Erfolge feiern und Misserfolge beweinen kann. Bei aller Arbeit kommen da auch andere Themen vor, wie in einem Büro halt auch. Was fehlt, ist echter Klatsch. Den vermisse ich persönlich aber auch nicht.
Jede von uns hat ihre Qualitäten und ihre eigene Ausrichtung, auch wenn sich manche Themen überschneiden, ist die Umsetzung immer individuell. Für Fragen finden sich immer Antworten. Und jede darf einfach mal jammern, weil mal wieder eines der Kinder krank ist, die Kita kein Personal hat und die Schule nach Hilfe beim Basteln schreit. Diesen Raum zu haben, ist so schön. Vor allem, weil niemand mit „bei mir sind aber drei Kinder krank und nicht nur eins“ oder, sehr gerne genommen, „das wusstest Du doch vorher“ kommt. Statt solchen sinnfreien Aussagen werden gute Nerven und Durchhaltevermögen gewünscht und gefragt, ob unterstützt werden kann.
Gemeinsam sein
Eine Weile habe ich mich sehr bemüht, zu Netzwerktreffen zu gehen. Das ist ein paar Jahre her und ich habe es zügig wieder gelassen. Es gibt dort etwas, was ich schon als Kind nicht leiden konnte: Vorstellungsrunden. Ich bin mit vielen, zum großen Teil fremden Menschen, schlicht überfordert und rede nicht gerne vor großen Gruppen.
Leider sehe ich ein, dass sie hilfreich sind. Besonders bei Netzwerktreffen, egal ob on- oder offline. Zumindest, wenn die Gruppe klein genug ist. Tut mir leid, bei einem Treffen mit mehr als zehn, vielleicht noch fünfzehn Personen, kann man sich das auch einfach sparen. Da sind Namensschilder mit etwas mehr Text wesentlich hilfreicher.
Vergangenes Jahr habe ich mir für dieses Jahr zum Ziel gesetzt, diesen Treffen noch einmal eine Chance zu geben. Zwei „live-Treffen“ waren Ende letzten Jahres bereits gesetzt. Das eine war das Treffen der Content Society in Stuttgart. Dort gab es ein gemeinsames Abendessen, bei dem sich jede einfach nur den Umsitzenden vorgestellt hat und am nächsten kleinere Runden. Bei so vielen Menschen fiel einfach aus, dass alle was zu sich sagen und die anderen zuhören .
Das Zweite war das Schloss Retreat der MomPreneurs und ein Drittes, in natura, das Treffen anlässlich des 10. Geburtstages der MomPreneurs am 5. November in Düsseldorf. Von beiden Veranstaltungen ist mir eins besonders in Erinnerung: Obwohl wir bei dem einen zwanzig und bei dem anderen zwölf Personen waren, konnte jede ausreden und alle haben zugehört. Das kannte ich bisher nicht. Sonst ist eigentlich immer so, dass sich bei solchen Runden kleinere Gruppen und eigene Gespräche entwickeln, wenn sie nicht moderiert werden.
Ein anderes Phänomen, welches ich auch nur von Treffen mit Müttern kenne, ist sofort mit anzupacken. Das hat mich wieder tief beeindruckt. Vor allem, weil ich innerhalb von wenigen Tagen den direkten Vergleich hatte. Erst das Treffen in Düsseldorf, bei dem es Komplikationen mit der Reservierung gab, weswegen wir keine Zeit zur Vorbereitung hatten. Halb so wild, die ersten Teilnehmerinnen haben einfach mitgemacht und innerhalb weniger Minuten war alles fertig. Und zum Vergleich Martinssingen in der Grundschule. Es mussten Tischen rausgebracht werden, um für die Klasse der Kinder draußen ein kleines Büfett aufzubauen. Die Mütter kommen, sehen und machen mit. Manche Väter auch, viele stehen aber lieber dekorativ in der Gegend herum.
Die Netzwerkveranstaltungen waren alle drei auf ihre Art lehrreich, inspirierend und großartig. Ich habe viele interessante Frauen getroffen und einiges (auch über mich) gelernt.
Was es bedeutet eine MomPreneur zu sein
Es bedeutet:
- Teil einer großartigen Gemeinschaft zu sein
- Familie, Kinder und Selbstständigkeit zu vereinen
- Raum für die eigene Entwicklung zu haben
- Keinen Druck zu empfinden, außer dem den man sich selbst macht (was völlig reicht)
- Unterstützung zu finden
- Ziele gemeinsam zu definieren
- Von den Erfahrungen anderen zu profitieren
- Gemeinschaft erleben
Liebe Kerstin und liebe Esther (als ursprüngliche Gründerin der MomPreneurs),
herzlichen Dank für das großartige Netzwerk, welches ihr geschaffen habt und die tolle Gemeinschaft, die darin entstanden ist und weiter entsteht.
Herzlichen Glückwunsch! Feiert Euch ausgiebig und wir feiern mit.
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Gibt es auch Dadpreneurs?