100 Dinge auf die ich stolz bin

Als ich den Aufruf von Lorena Hoormann zu ihrer Blogparade „100 Dinge, auf die ich stolz bin“ gelesen habe, schoss mir durch den Kopf: „Im Leben fallen mir keine zehn Dinge ein.“ Tausend Dank für diese Herausforderung, liebe Lorena. Aktuell bin ich bei 67 Dingen. Spannend, was einem dann doch so alles einfällt. Ich werde diesen Artikel jetzt veröffentlichen und einfach immer wieder aktualisieren. Den Namen lass ich so stehen. Irgendwann wird er stimmen.

Leben

1. In Düsseldorf geboren zu sein und
2. inzwischen Solingen zu leben.
3. Abitur gemacht zu haben, vielleicht auch weil meine Grundschullehrerin meinte, ich wäre zu faul dazu.
4. Es als Klassensprecherin verhindert zu haben, dass ein Junge von der Schule fliegt, weil ich den Lehrer:innen deutlich gemacht habe, dass sie unfair und voreingenommen an die Sache ran gegangen sind.
5. Nach einem Jahr Praktikum schien es mir sinniger eine Ausbildung zu machen und nicht zu studieren. Lieber praktisch arbeiten als viel Theorie zu lernen. Im Ergebnis habe ich in beides viele Einblicke bekommen.
6. Drei Jahre lang – direkt nach der Ausbildung – die Produktion in einer Digitaldruckerei geleitet zu haben,
7. um mich danach sehr spontan selbstständig zu machen.
8. Mich gegen „wir sind doch nur Printlerinnen, wir können kein Social Media“, durchgesetzt zu haben und
9. inzwischen auch die entsprechende Ausbildung zu haben.
10. Nicht nur gestalterische Tipps geben zu können, sondern auch viele Programme und ihre Besonderheiten zu kennen.

Kinder

11. Meinen Sohn
12. und meine Tochter.
13. Elternsprecherin in der Kita gewesen sein und mich für die Berufstätigen unter uns eingesetzt zu haben.
14. In der Kita für Öffnungszeiten nach dem Bedarf der Eltern gekämpft zu haben und einen guten Kompromiss erreicht zu haben.
15. Darauf, dass es den Eltern und den Erzieherinnen gemeinsam gelungen ist, die Wassergewöhnung und den Schwimmunterricht in der Kita gegen Willen und die fadenscheinigen Argumente des Trägers zu erhalten.
16. Unsere Kinder wissen, wie man Geschirr ohne Spülmaschine sauber bekommt.
17. Meine Kinder können kulturelle und nationale Unterschiede nur zum Teil erkennen, weil sie „die anderen“ nicht als solche wahrnehmen.
18. Sie sind beide offen,
19. fröhlich, laut und
20. gerne richtig wild. Und dürfen das auch.
21. Ihre Gerechtigkeitssinn ist sehr ausgeprägt.
22. Sie haben viele Ideen zur Verbesserung der Welt.
23. Wissen über Kinderrechte Bescheid und an welchen Stellen, die dringend mehr Beachtung finden sollten.
24. Pflichten von Kindern wissen sie gekonnt zu ignorieren oder infrage zu stellen.

Garten und Haus und so …

25. Backen zu können.
26. Mich auf Experimente einzulassen.
27. Rezepte als Vorschläge zu sehen.
28. Außer Rosenkohl fast alles zu essen. Nicht immer zu mögen, aber zumindest zu essen.
29. Einen Olivenbaum, der Früchte trägt.
30. Unseren Urwald im Garten.
31. Unsere Obstbäume, die noch groß werden wollen.
32. Zwei junge Bienenvölker.
33. Eine Weinpflanze auf Abwegen. Die Nachbarn freuen sich. Tun sie wirklich.
34. „Mein“ Gewächshaus.
35. Ganz viele gelesene Bücher. Und einige, die noch gelesen werden wollen.
36. Alte Rosen, die häufig zweimal blühen.
37. Große Hortensien, die ich im Frühjahr ziemlich weit runter schneide und die trotzdem jedes Jahr größer werden.

Arbeit

38. Meine Selbstständigkeit mit all ihren kleinen Katastrophen und großartigen Erfahrungen.
39. Mit Auftragsflauten umgehen zu können, ohne panisch zu werden.
40. Die Netzwerke, in denen ich aktiv bin.
41. In meinem Beruf ausbilden zu dürfen.
42. Langjährige Zusammenarbeit mit Kund:innen
43. Von mir gestaltete Produkte im Laden, an Hauswänden, bei Messen …
44. Es geschafft zu haben dieses Jahr im Schnitt pro Woche einen Blogartikel zu schreiben.
45. Mit meinem Blog die ersten knapp 10,00 € verdient zu haben. Was ich investiert habe, will ich gar nicht so genau wissen. Ist auch nebensächlich.
46. Jahre mit sechsstelligen Umsätzen.
47. Die daraus resultierende Erkenntnis, dass es das nicht sein kann.

(Über-)leben

49. Mein Wissen über Pflanzen, welches sicher ausbaufähig ist. Zum Überleben reicht es.
50. Feuer machen zu können.
51. Kuchen auf dem Gaskocher ohne irgendwelche tollen extra Backformen hinbekommen zu haben.
52. Pizza grillen zu können.
53. Ich weiß, wie man Fliesen entfernt, Wände einreißt und alles wieder aufbaut.
54. Ich kann tapezieren
55. und verputzen.
56. Nach dem wir jahrelang miteinander Streit hatten, macht der Akkuschrauber inzwischen was ich will.
57. Alte Möbel finde ich meist schöner als neue und vieles kann ich inzwischen selbst wieder aufarbeiten.

Ich

58. Kaum Auto zu fahren.
59. Meinen Nachnamen behalten zu haben.
60. In den meisten Dingen etwas positives finden zu können.
61. Die Fähigkeit Probleme als Herausforderung zu sehen und
62. Lösungen zu entdecken.
63. Flexibel zu sein.
64. Auf meinen Schreibstil, der in der Schule immer als zu wörtlich und „Du schreibst, wie Du sprichst“ abgetan wurde. Heute hat meine Art zu schreiben viele Fans und ich freue mich sehr darüber.
65. Mich in andere hineinversetzen zu können und das Leben aus deren Perspektive zu sehen. Was nicht immer gut ist. Bei zu viel Verständnis und Nachsicht für andere geht manchmal auch das Verständnis für einen selbst verloren.
66. Inzwischen auch mal „Nein“ sagen zu können.
67. Wahlprogramme lesen zu können und die Folgen dessen, was dort steht abschätzen zu können.
68. Eine klare politische Meinung zu haben.

Gar nicht so einfach auf sich stolz zu sein. Irgendwie wird einem das systematisch aberzogen, habe ich den Eindruck. Auf was bist Du stolz? Schreibe mir gerne einen Kommentar.

Herzliche, Deine Hilke