In Einblicke & Ausblicke, Monatsrückblicke

Ein Winterwahlkampf, spontane Koalitionsgespräche in der Fußgängerzone und ein Teich, der nach Jahren endlich weichen darf – der Februar 2025 war ein Monat voller Kontraste. Zwischen politischen Gesprächen und familiären Projekten zeigen sich die kleinen und großen Herausforderungen des Alltags.

Bundestagswahlen

100 Brötchen haben wir an einem Morgen in der Woche vor dem Wahlsonntag am Solinger Hauptbahnhof verteilt.

Der Winterwahlkampf ist eine besondere Herausforderung, wurde mir prophezeit, als ich im Januar zum Treffen für Neumitglieder der Solinger Grünen war. Mir hat es Spaß gemacht. Ich fand es spannend, welche Menschen so auf einen zukommen und was sie bewegt.

Den Umgang der Parteien untereinander in der Fußgängerzone fand ich auch interessant. Es waren immer fast dieselben Akteure. Da wurde Material ausgetauscht, über Inhalte diskutiert und es wurden scherzhafte Koalitionsverhandlungen geführt. Die „Omas gegen Rechts“ standen an einem Samstag neben uns und bemühten sich Menschen zu überzeugen.

Meist war die Atmosphäre entspannt und konstruktiv. Von den Ereignissen in Berlin war nur wenig zu spüren. Ein paar Gespräche dazu sind mir aber doch in Erinnerung geblieben.

Einige ältere Frauen, die sehr deutlich erklärten, dass sie unbedingt mit ihrer Stimme die Blauzis und den Ehemann von Charlotte Merz verhindern wollen. Ein Mann, der im Vorbeigehen nur „Dagegen“ rief. Männer, die erklärten, dass sie auf keinen Fall die Grünen wählen würden. Ein ehemaliger Gastarbeiter aus der Türkei, der seit fünfzig Jahren in Deutschland wohnt und meinte: „Das Problem habt ihr. Ich verkaufe mein Haus, schnapp mir meine drei gut ausgebildeten Töchter und gehe zurück in die Türkei, wenn die Doofen die Wahl gewinnen.“ Ein Mann erklärte, dass es eine Unverschämtheit wäre, Kapitalerträge besteuern zu wollen, schließlich könnte doch jeder einfach arbeiten und entsprechend Geld verdienen. Seine Freunde hätten das auch alle geschafft. Von der Idee, dass es außerhalb seiner Blase anders aussieht, war er nicht zu überzeugen.

Was nach der Wahl in Umfragen deutlich wurde, hat sich mit meiner Wahrnehmung gedeckt: Die Männer waren deutlich ablehnender den Grünen gegenüber als die Frauen.

Dann kam der Sonntag der Wahl und die ersten Hochrechnungen. Bei uns war an diesem besagten Sonntag Geburtstag angesagt und die Familie zu Besuch. Alles musste vor 18:00 Uhr zu Hause sein. Einzig mein Schwager und mein Schwiegervater sind geblieben, weil sie es nicht rechtzeitig geschafft hätten. Auch wenn die Umfragen vorher genau das gesagt haben, hatten wir alle Hoffnung. Das hatte sich schnell erledigt.

Ich habe zwei Tage gebraucht, um dieses Ergebnis zu verarbeiten und einen Umgang damit zu finden. Da war der Stammtisch der Partei am folgenden Dienstag genau richtig. Gemeinsam analysieren und sich darüber austauschen hat echt gutgetan.

Am Ende bleibt mir nur ganz klar, bei meiner Meinung zu bleiben: Der Mann von Charlotte Merz wird nicht meine Kanzlerin sein. Die CDU hat bereits ihre Corporate Design-Farbe an die Blauzis angepasst, die Inhalte zum Teil auch. Es bleibt eine Frage der Zeit, bis sie über ein paar Abstimmungen hinaus auch im Bund zusammenarbeiten.

Die Wahl ist keine zwei Wochen her und es häufen sich bereits Meldungen über Angriffe auf eventuell südländisch aussehende oder anders denkende Menschen. Daran will ich mich nicht gewöhnen.

Fühle Dich herzlich eingeladen, an Antonias Kurs teilzunehmen. Alle Informationen dazu findest Du hier: Die Rote Liste – Onlinekurs*

Es war einmal ein Gartenteich

Da war noch Wasser im Teich.

Ja, ich bin Düsseldorferin. Ich bin in einer Karnevalshochburg geboren und aufgewachsen. Ich habe Umzüge gesehen und bin mitgelaufen. Ich war in der Altstadt, bis die erste Bahn fuhr, und ich bin nicht selten mitten in der Nacht zu Fuß nach Hause gelaufen. Wir haben es häufig geschafft, ein ganzes Wochenende zu feiern, ohne mehr Geld auszugeben als Fahrtkosten und vielleicht mal Eintritt. Dabei haben wir immer aufeinander geachtet und uns ist nie was passiert. Es war eine schöne Zeit, und ich möchte sie wirklich nicht missen. Ich habe viele Menschen kennengelernt, die mich oft über Jahre durchs Leben begleitet haben. Karneval ist eben doch mehr als sinnlos Saufen. 

Trotzdem kann ich dem schon länger nichts mehr abgewinnen. Viel lieber nutze ich die Tage für was anderes. Dieses Jahr waren es gleich fünf, weil die Kinder auch noch den Freitag und den Dienstag freihatten. 

Meine Gelegenheit, endlich den Teich in unserem Garten aufzulösen. Es gab ihn schon, als das Ehepaar, dem das Haus vor uns gehörte, es gekauft hat. Damals war der Garten komplett verwildert, und der Erzählung nach haben sie den Teich eher zufällig entdeckt. Außerdem haben sie erzählt, es wäre keine Folie, wie sie heute für solche Anlagen verwendet wird, sondern eine aus dem Straßenbau und kaum zu zerschneiden.

Die beiden Hübschen haben wir leider bei ihrem Winterschlaf gestört. Sie scheinen es uns nicht übel genommen zu haben und haben ihr Nickerchen kurz darauf einfach fortgesetzt.

Als wir eingezogen sind, kam ein Zaun um das gute Stück, in der Hoffnung, dass die Kinder nicht hineinfallen und gut war. Davor, ihn wegzumachen, hatten wir ordentlich Respekt und schlicht keine Zeit. In den letzten Sommern waren wir uns irgendwann sehr sicher, dass er inzwischen auch undicht geworden war.

Meinen Vater nervte er, weil die Bienen daneben stehen und der Zaun immer irgendwie im Weg war. Dazu kamen noch Deko-Elemente aus Vorzeiten, die inzwischen längst im Gras verwachsen und zu Stolperfallen geworden waren. Ihn dazu überreden, das Wochenende mit dem Teich zu verbringen, war leicht. Mein Schwager war auch sofort dabei und die Kinder haben auch angeboten zu helfen.

So haben wir meinen Mann und seinen gebrochenen Fuß zum Kochen in die Küche verbannt und losgelegt. Es war viel leichter als gedacht. Am Freitag bei Sonnenuntergang war das meiste schon erledigt. Teile der Folie waren weg und die Kinder hatten ziemlichen Spaß dabei, die Mauer zu zertrümmern, die eine Seite des Teichs abgestützt hatte. Pflanzsteine und Beton wurden in handliche Stücke zerlegt.

Samstagmittag war der Teich dann Geschichte. Die Folie war raus und stellte sich auch als gar nicht so dramatisch heraus. Sobald sie von der Sonne ein wenig erwärmt war, ließ sie sich ganz gut schneiden. Tatsächlich war die ganze Anlage nicht so, wie ich sie von meinen Eltern und Freunden kenne. Aber alles in allem halb so wild. Es gab eine größere Menge Steine, aber keinen Kies, Sand oder andere sonst übliche Herausforderungen. Nur viel Schlamm und Wurzeln. 


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Was im Februar 2025 sonst noch los war

  • Läuft
    Große Projekte für Kund:innen haben diesen Monat ungewohnter Weise nicht stattgefunden. Das Programm vom Kirchentag war schon viel früher fertig als sonst. Stattdessen habe ich ganz viele kleine Projekte betreut.
    Wenn Deines dabei sein soll, schau Dir mal meine Angebote an oder schicke mir eine Anfrage: Professionelle Gestaltung für Deine Drucksachen – individuell & druckbereit
  • Kindergeburtstag
    Ahhh, das Kind, welches gestern noch auf meinen Unterarm passte, ist schon elf. Es gab eine wilde Fete in der LaserArena. Leider wesentlich kleiner als geplant, weil die meisten Kinder krank waren.
  • Junior-Uni
    Rabenmutter in Perfektion. Ich habe es komplett verpeilt und mein Kind zum falschen Treffpunkt gefahren. Aber zumindest war ich nicht die einzige. Und die Trainerin war sehr glücklich als wir dann an der richtigen Stelle eingetroffen sind.
  • Krankenlager
    Ich habe keine Idee, wie ich es geschafft habe, während um sich herum alle auf die verschiedensten Arten krank waren, durfte ich die Krankenschwester spielen, weil es alles an mir vorbei gegangen ist.

Was ich im Februar 2025 gebloggt habe

Ausblick auf den März 2025

  • Retreat
    Es ist endlich wieder so weit. Das nächste Retreat der MomPreneurs* findet Ende März statt und ich freue mich schon riesig. Lieb gewonnene Menschen wiedersehen und viel lernen.
  • Garten
    Nach den dunklen Monaten brauche ich dringend Sonne und frische Luft.
  • Internationales Programm
    Nach der deutschen Variante wird Ende März auch das Programm des Kirchentags auf englisch erscheinen. Dafür arbeiten wir gerade an den letzten Korrekturen. Dann mache ich die Reinzeichnung und die Druckdaten.

Welche Pläne hast Du für den März? Und wie war dein Februar? Verlinke gerne deinen Artikel hier, wenn Du auch einen Rückblick geschrieben hast. Ich freue mich, ihn zu lesen.


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