Anders als Programme wie Canva oder Adobe Express*, die ursprünglich für die Gestaltung von Social Media-Grafiken entwickelt wurden, ist professionelle Design-Software wie Adobe InDesign* oder Affinity Publisher für professionelle Gestaltung und Umsetzung gedacht. Diese Programme bieten scheinbar unendlich viele Möglichkeiten und erscheinen auf den ersten Blick unendlich kompliziert. Oft hilft es sich auf die, für einen persönlich, wichtigsten Möglichkeiten zu beschränken.
Erklärungen zu einzelnen Fachbegriffen, die ich im Text fett gesetzt habe, findest Du in meinem „Ultimatives Druck-Glossar: Wichtige Begriffe leicht erklärt„.
1. Farben
Webbasierte Gestaltungsprogramme arbeiten im RGB-Fabrraum. Dieser ist größer als der CYMK-Farbraum, der für den Druck verwendet wird (mehr dazu wie Farben entstehen erfährst Du hier: Farbräume verstehen und richtig anwenden). Die Profi-Programme bieten Dir die Möglichkeit deine Farben bewusst umzuwandeln und zeigen Dir, welchen Effekt die Umwandlung hat. Meist wirken Farben im CYMK-Farbraum stumpfer und weniger leuchtend. Es gibt auch Farben, die kaum darstellbar sind.
Deine Farben sind Teil Deines Wiedererkennungswertes. Sie sollten möglichst überall gleich wirken.
2. Schwarz
Darüber, ob Schwarz eine Farbe ist, streiten sich die Geister. Dazu könnte man vermutlich einen langen Blogartikel mit allen für und wieder schreiben. Später! Das steht auf meiner Liste der noch zu schreibenden Artikel.
Im Druck wird Schwarz als „Key“ oder „Kontrast“ (daher das K in CMYK) bezeichnet und hat seine Besonderheiten. Es gibt das „normale Schwarz“, welches nur aus Schwarz besteht und für schwarze oder graue Texte verwendet wird oder in Bildern um dort für Tiefe zu sorgen. Gemischt mit anderen Farben findet es auch in farbigen Texten Verwendung, klar.
Dazu gibt es das „4-Farb-Schwarz“. Ein ganz besonderes Schwarz. Bei großen Flächen und Schriften wirkt reines Schwarz oft dunkelgrau. Um das zu vermeiden werden diese in einem Schwarz angelegt, welches aus allen vier Druckfarben zusammengesetzt ist. Dabei gilt immer Cyan über Magenta über Yellow, um zu verhindern, dass das Schwarz einen Farbstich in eine andere Richtung bekommen. Ein klassisches 4-Farb-Schwarz“ besteht zum Beispiel aus 40 % Cyan, 30 % Magenta, 20 % Yellow und natürlich 100 % Schwarz.
Die webbasierten Programme rechnen auch Schwarz automatisch um. In der Regel mit annähernd 100 % in allen vier Druckfarben oder sie verzichten ganz auf Schwarz und nehmen nur 100 % der bunten Farben.
Welche Nachteile kann das haben:
- Zu hohe Farbdeckung
Der Richtwert ist maximal 300 % Farbdeckung im Druck. Das hängt immer vom Papier und vom Druckverfahren ab und soll verhindern, dass Farben verlaufen oder abplatzen. - Farbversatz
Wenn die Druckmaschine nicht ganz genau eingestellt ist, kann es passieren, dass die vier Druckfarben nicht genau übereinander gedruckt werden. Das bemerkt man bei Bildern und großen Texten meist nicht, es sei den, es ist ein großer Versatz. Bei kleinen Texten sieht man das schon. Sie wirken dann unscharf und sind schwieriger zu lesen.
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3. Sonderfarben
Noch mehr Farben. Sonderfarben sind standardisierte, fertig gemischte Farben, die im Druck eingesetzt werden. Mit ihnen lassen sich Farben drucken, die im CMYK-Druck nicht möglich sind, wie Neon- oder Metallic-Farben. Außerdem werden sie häufig für die farbgenaue Wiedergabe von Corporate Design-Farben genutzt. In professioneller Design-Software kannst Du sie aussuchen und verwenden. Da die webbasierten Programme nur den RGB-Farbraum verwenden, lassen sie sich hier nicht mal simulieren.
4. Druckspezifikationen
Spätestens wenn Du etwas drucken möchtest, was leicht von der Norm abweicht, stößt Du auf die Grenzen von Canva und Adobe Express*. In den Pro-Versionen kannst Du mehr einstellen, viele Optionen, wie Schnittmarken, Passmarken und Profile, fehlen aber dennoch. Außerdem ist es schwierig innerhalb des Layouts, Maß getreu zuarbeiten.
5. Bildauflösung
Die klassische Bildauflösung für Web-Grafiken ist 72 dpi. Im Druck gelten 300 dpi als Standard, von dem je nach Format des Endproduktes abgewichen werden kann. Dies lässt sich in den professionellen Programmen einstellen und kontrollieren. Canva und Adobe Express* bieten diese Möglichkeiten nicht.
6. Farbprofile
Jedes Ausgabegerät, egal ob Monitor oder Drucker, stellt Farben anders dar. Um diese Fehler auszugleichen, gibt es Farbprofile, die von dem System verwendet werden können oder mit denen Dateien schon entsprechend umgewandelt werden. Für manche Materialien (etwa Zeitungspapier) empfiehlt es sich, insbesondere Bilddateien vorher umzuwandeln, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Die Möglichkeiten, dies auch Programm übergreifend zu machen, bieten nur die Programme der Profis.
7. Dateiformate
Für Druckvorlagen sind PDFs inzwischen der Standard. Mit ihnen lassen sich alle nötigen Informationen transportieren und die Dateien sind dennoch angemessen groß. Doch PDF ist nicht PDF und an Druckdateien werden besondere Ansprüche gestellt. Während Du in Canva und Adobe Express* zwar sagen kannst, dass Du ein druckbares PDF exportieren möchtest, kannst Du in professioneller Design-Software, wie Adobe InDesign* auch einstellen, wie es aussehen soll. Da gibt es die Möglichkeit, Schriften einzubetten, die Bildauflösung zu bestimmen, den Standard festzulegen und Markierungen für den Druck mitzunehmen.
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